Großbrand in Lohne – Produktionshallen der Firma Wiesenhof stehen in Flammen

Datum: 28. März 2016 um 13:26 Uhr
Alarmierungsart: Funkmeldeempfänger (FME)
Dauer: 21 Stunden 34 Minuten
Einsatzart: FEU-A4
Mannschaftsstärke: 62
Einheiten und Fahrzeuge:


Einsatzbericht:

Eingestürzte Hallen, geschmolzene Stahlträger und ausgebrannte Autos: Das Betriebsgelände des Geflügelschlachters Wiesenhof in Lohne (Landkreis Vechta) gleicht nach dem Großbrand am Montagmittag einem riesigen Trümmerfeld. Mittlerweile haben die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle, die Löscharbeiten werden aber voraussichtlich noch mindestens bis Dienstagvormittag andauern. Um kurz vor 13 Uhr war in zwei Hallen des Betriebs Feuer ausgebrochen. Bis in den Nachmittag breiteten sich die Flammen immer weiter aus. Anwohner hatten zudem Explosionsgeräusche gehört. Nach Einschätzung der Feuerwehr sind diese möglicherweise auf in der Halle gelagerte Gasflaschen zurückzuführen, die durch das Feuer in die Luft geflogen sein könnten. Das komme bei einem derart großen Brand durchaus vor, sagte ein Sprecher. Größere Explosionen habe es definitiv nicht gegeben. Bis zu 520 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten waren zwischenzeitlich im Einsatz.

Bei den betroffenen Gebäuden handelt es sich um eine Produktions- und eine Anlieferungshalle. Lebende Tiere sind nicht betroffen, weil der Schlachthof über die Osterfeiertage nicht produziert. Daher waren auch nur wenige Mitarbeiter vor Ort. Ein Wiesenhof-Beschäftigter wurde jedoch leicht verletzt, auch ein Feuerwehrmann hat leichte Verletzungen erlitten. Sie mussten zur Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der entstandene Schaden liegt nach bisherigen Erkenntnissen im zweistelligen Millionenbereich.

Dichter schwarzer Qualm zog von Lohne aus mehrere Kilometer weit in die umliegende Gebiete. Nach Auskunft des Landkreises ist die Rauchentwicklung am Abend deutlich zurückgegangen. Die Feuerwehr prüfte mit Messungen, ob sich im Rauch Schadstoffe befanden. Erste Tests waren negativ, vorsichtshalber sollen die Messungen aber fortgesetzt werden. Die Anwohner wurden am Abend weiterhin aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Das Wiesenhof-Gelände befindet sich in direkter Nachbarschaft zu einem Wohngebiet.

Wo genau und warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Die Untersuchungen werden nach Angaben der Einsatzkräfte vor Ort auch noch Tage oder sogar Wochen dauern. Denn den Brandort kann vorerst niemand betreten. Selbst nach Abschluss der Löscharbeiten am Dienstagmorgen wird es in den Hallen noch zu heiß sein – die Brandermittler müssen abwarten. Wegen der dichten Rauchwolken ist das Gelände gesperrt. Das Feuer zog jedoch einige Schaulustige an. Dutzende Menschen beobachteten die Flammen und die Arbeit der Einsatzkräfte.

Erst vor zwei Tagen war in demselben Wiesenhof-Betrieb giftiges Ammoniak ausgetreten. Eine Zerlegungshalle wurde geräumt, verletzt wurde niemand. Einen Zusammenhang zwischen dem Vorfall und dem Brand gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht. In dem Werk in Lohne arbeiten rund 1.600 Menschen. In den vergangenen Wochen wurden dort Konzernangaben zufolge täglich bis zu 370.000 Tiere geschlachtet.

Text Quelle NDR:  Bericht des NDR

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